Gesundes Herz ab der Menopause

Verschiedenes, Yoga wirkt

Ich halte ein echtes Herz in meinen Händen….

Vor kurzem durfte ich die Anatomie der Universität in München besuchen. Ich hatte ein bisschen Bammel vor dem Termin, da ich befürchtete, angesichts sezierter Leichen vielleicht aus den Latschen zu kippen.

Das Gegenteil war der Fall: ich war absolut fasziniert. Wir konnten Körper in unterschiedlichen Stadien der Sezierung genau anschauen; Muskeln, Sehnen und Organe ganz genau betrachten. Wie wunderbar ausgedacht und komplex unser Körper ist! So unglaublich viele Einzelteile, deren Funktionen ganz genau aufeinander abgestimmt sein müssen. Jedes Teil wirkte auf mich empfindlich und stabil zugleich. Und dann: das Herz. Ich durfte es sogar in die Hand nehmen und öffnen. Was für ein starker Muskel, der ohne Pause unser Leben lang schlägt. Etwa 2,5-3,5 Milliarden Mal. Und das ist „nur“ auf 80 Jahre gerechnet. Mich erfüllte es mit Ehrfurcht und dem Gedanken, dass wir sehr gut mit unseren Herzen umgehen sollten. Das ist vor allem für uns Frauen wichtig, zu wissen:

 

Die meisten Frauen sterben am Herzinfarkt

In den Industriestaaten sterben mehr Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als an allen anderen Krankheiten zusammen. Das gilt nicht nur für Männer, sondern auch für Frauen. Letzteres war mir, ehrlich gesagt, gar nicht bewusst.

Dabei steht das weibliche Herz vor besonderen Herausforderungen:

Es ist kleiner und muss daher grundsätzlich mehr arbeiten, um die gleiche Leistung zu bringen wie ein Männerherz:

Das weniger muskulöse weibliche Herz kann mit jedem Schlag weniger Blut durch den Körper pumpen. Um den Kreislauf trotzdem optimal zu versorgen, schlägt es deshalb pro Minute zehn Schläge öfter als das Herz eines Mannes (grob 420 Mio. mal öfter/ wieder auf 80 Jahre gerechnet. Dazu kommt die höhere Lebenserwartung bei Frauen).

Außerdem reagieren wir Frauen empfindsamer auf Stress als Männer. Stresshormone werden ausgeschüttet – dadurch steigen Herzfrequenz und Blutdruck.

Gefäßkomplikationen treten bei Frauen zwar seltener auf, aber wenn, dann sind die Krankheitsverläufe deutlich schlechter und die Sterblichkeit ist deutlich höher als bei Männern. Frauen sterben öfter als betroffene Männer am Herzinfarkt und er ist in westlichen Ländern die häufigste Todesursache.

Kennst Du die Symptome für einen Herzinfarkt?

Häufig haben wir Frauen eher unspezifische Beschwerden wie:

  • Müdigkeit
  • Erschöpfung
  • Oberbauchschmerzen
  • Übelkeit

Diese werden allerdings oft fehlgedeutet und nicht rechtzeitig als Herzinfarkt erkannt. Doch vor allem, wenn diese Symptome wiederholt auftreten und sich bei Belastung verstärken, sollten sie unbedingt vom Arzt abgeklärt werden.

Solange wir Kinder bekommen können, sind wir geschützt

Für viele Jahre ist unser Frauenherz durch Hormone sehr gut geschützt. Warum? Weil wir für die Zeit der Gebärfähigkeit ein gesundes und starkes Herz brauchen, um einen zweiten Menschen mit ernähren und mit Blut und Sauerstoff versorgen zu können. Ein Mix aus Östrogen, Progesteron und Testosteron steuert alle wichtigen Vorgänge im weiblichen Körper. Die verschiedenen Östrogene schützen vor Gefäßerkrankungen. Progesteron wirkt zum Beispiel auf das Gewebe, den Knochen- und Fettstoffwechsel und schützt vor Entzündungen.

Ab der Menopause steigt unser Risiko für Herzerkrankungen

Frauen unterliegen generell starken Hormonschwankungen, z.B. durch Schwangerschaften. Bei den Männern ist der Hormonspiegel ausgeglichener und das ist wiederum besser für das Herz. Ab der Menopause wird es für uns Frauen noch heikler:

Mit weniger Östrogen im Körper entwickeln sich häufig:

  • Stoffwechselstörungen wie Diabetes.
  • der Östrogenabfall hat auch einen negativen Effekt auf den Blutdruck. Östrogen- und Testosteronmangel sorgen dafür, dass das Osteoporose-Risiko steigt.
  • der sinkende Progesteronspiegel sorgt für Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen.
  • Fettstoffwechsel und Fetthaushalt verändern sich.

Das sind alles Risikofaktoren für die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wenn der Blutdruck ansteigt und sich Ablagerungen in den Gefäßen bilden, ist das Herz nicht mehr vollständig geschützt.

Die Hauptrisikofaktoren für Herzerkrankungen sind und bleiben zwar Übergewicht und Rauchen, aber auch schlanke Nichtraucherinnen sollten achtsam sein.

Was kannst Du ab der Menopause für Dein Herz tun?

  • Du kannst eine Hormon-Ersatztherapie wählen, aber das hat bekanntlich Vor- und Nachteile
  • Du kannst einen Sport finden, der Dir keinen Stress bereitet. Für das Herz ist regelmäßige Bewegung genauso wichtig wie für jeden anderen Muskel. Wenn der Herzmuskel trainiert wird, wird er besser durchblutet und leistungsstärker. Das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen reduziert sich schon durch zehn Minuten tägliches, zügiges Spazierengehen um 20 Prozent. Mit 10.000 Schritten am Tag – die schafft man in 100 Minuten – senkst Du Dein Herzinfarktrisiko sogar um 50 Prozent

Mein Tipp 🌟: Ich gehe 6 mal/ Woche 30 Min. Walken, d.h. wirklich schnell und ohne Stöcke.

  • Jede regelmäßige Bewegung ist eine gute Idee
  • Gesunde (vegetarische) Ernährung und Achtung: Unser Kalorienbedarf sinkt ab der Menopause, d.h. wir sollten mehr darauf achten, was und wieviel wir essen
  • Entspannung: Stress produziert Stresshormone und diese schädigen auf Dauer unsere Arterien

Für mich ist Yoga die beste Vorsorge, denn Yoga ist Stressprävention und damit ein super Schutz für unser Herz

  • Studien zeigen, dass Yoga nicht nur den Kortisonspiegel, den Adrenalin- und Noradrenalinspiegel senkt, sondern auch den Blutzuckerspiegel
  • die meditative Komponente des Yoga hebt den Melatoninspiegel; dabei reduzieren sich negativer Affekt (negative Stimmung) und Depressionen
  • Yoga und Meditation sind Blutdrucksenker. Sie hemmen die Hirnregionen, die für Angst, Aggressivität und Wut verantwortlich sind und stimulieren die Belohnungszentren im mittleren Vorderhirn sowie andere Hirnregionen und führen zu einem Wonnezustand. Das führt zu weniger Angst und Nervosität, niedrigerer Herzfrequenz und niedrigerem Blutdruck (weniger Stresshormone)

Yoga stärkt das Herz mechanisch

Im Yoga trainieren wir Beckenboden und Zwerchfell. Dieses Training ist wichtig für den Rücktransport des Blutes zum Herzen:

Die periphere Muskelpumpe der Beine komprimiert die Beinvenen so, dass Blut herzwärts gedrückt wird. Die Venenklappen verhindern, dass das Blut zurück zu den Füßen läuft. Im Becken-Bauchraum fördert die Muskelkontraktionen des Beckenbodens den Rückstrom, indem sie sich unwillkürlich in der Ausatmungsphase zusammenzieht. Daher empfehle ich Dir Beckenboden – Yoga, denn hier lernst Du viel über Deinen Beckenboden, entspannst und kräftigst ihn.

Die Muskulatur des Körperstamms hält Spannung auf den Bauchvenen. Ab der Mitte des Bauchraums beginnen die Sogkraft von Herz und Lunge den Rückstrom zu unterstützen. Das Zwerchfell ist hier von herausragender Bedeutung.

Yoga ist Zwerchfell- Training

Bei den Umkehrpositionen (Kopfstand/ Schulterstand / Brücke) wird das Zwerchfell vermehrt belastet, denn es muss den Bauchinhalt gegen die Schwerkraft anheben. Bei Übungen mit Führungswiderstand, z.B. in Dhanurasana (Bogen) oder flach auf dem Bauch liegend in den Boden atmen hebt das Zwerchfell den ganzen Körper an. Beides ist ein ausgezeichnetes Training für diesen wichtigen Muskel und wir praktizieren es in jeder Stunde.

Ebenso sind die Umkehrstellungen ein wunderbares Herztraining, da hier vermehrt Blut in den Herzmuskel zurückläuft und umso kräftiger in den Blutkreislauf gepumpt wird (Starlingsches Herzgesetz)

Atmen schützt vor Stress = gut für das Herz

In der Yoga-Atmung (Pranayama) – insbesondere bei der Wechselatmung stärken wir den Parasympathikus (den Teil unseres vegetativen Nervensystems, der für Entspannung zuständig ist). Dafür wird der Sympathikus, der bei vielen von uns immer auf „on“ geschaltet ist, zurückgefahren. Der Sympathikus ist für Kampf- und Flucht zuständig – ohne Zweifel lebenswichtig, aber schädlich, wenn er dauernd im Vordergrund steht. Hier geht`s zu meinem Blogartikel über Yoga und Stress.

Yoga hilft bei Schlaflosigkeit

Guter Schlaf ist wichtig für unsere Regeneration, für Stress-Abbau und beugt Entzündungen vor.

Om – Singen beruhigt die Herzfrequenz

Wir singen Om und ein Mantra vor und nach jeder Stunde, da es Geist und Körper zusammenbringt und uns auf die Stunde einstellt. Natürlich kannst Du Om beliebig oft – auch mental – im Laufe des Tages oder vor dem Einschlafen wiederholen – da gibt es sicher kein „zu viel“.

Das war jetzt viel Theorie, die wichtig ist, aber nicht umsonst sagen die Yogis:

Ein Gramm Praxis wiegt mehr als eine Tonne Theorie.

Ganz gleich, ob Du neu bist oder schon praktizierst: Probier` mal eine Schnupperstunde aus. Alles, worüber Du jetzt gelesen hast, kannst Du in meinen Stunden erleben. Ich unterrichte online und immer live. Denn mir ist wichtig, dass ich Dich sehen und korrigieren kann – und dass Du Fragen stellen kannst. Ganz einfach per Zoom.
Lass uns zusammen Gutes für unser Herz ab der Menopause tun!

Ich freue mich auf Dich.

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