Yoga hat viele wohltuende Aspekte: Beweglichkeit, Kräftigung, Dehnung…..aber auf welche Weise hilft Yoga gegen Stress?
Was ist überhaupt Stress?
Unter Stress verstehen wir: Die eigene wahrgenommene Belastung durch äußere Reize.
Das bedeutet: Stress ist nicht das Problem. Entscheidend ist, wie wir damit umgehen
Egal, wie sehr wir es uns wünschen: unser Leben wird nie frei von Herausforderungen, Belastungen oder Sorgen sein. Tatsächlich wurde in einer Studie nachgewiesen, dass Menschen, die Stress hatten und gut damit umgehen konnten, sogar länger lebten als diejenigen, die weniger Stress hatten (und natürlich länger als diejenigen, die Stress hatten, aber keine gute Strategie, damit umzugehen).
Die Herausforderung ist eben, den Stress positiv zu sehen und für Entspannungsphasen zu sorgen. Mithilfe einer regelmäßigen Yoga-Praxis übst Du genau das: Immer wieder (und immer mehr) zur Ruhe zu kommen. Yoga ist ein Weg, gut mit dem Leben umzugehen. Gut zu leben und gut älter zu werden.
Aus dieser Überzeugung unterrichte ich Hatha-Yoga, was übrigens auch für Anfänger sehr geeignet ist. Aber auch, wenn Du schon fortgeschritten bist: es umfasst so viel, dass Du Dich mehr als ein Leben lang damit beschäftigen kannst. Das musste ich auch erst einmal lernen…
Yoga für Anfänger
Ich gebe es zu: als ich meinen ersten Yoga-Urlaub bei den Sivananda-Yogis in Österreich buchte, dachte ich: ein bisschen Yoga, schöne Landschaft, leckeres Essen und Entspannung. Als mich am ersten Morgen der Wecker um 5:30 zur Morgen-Meditation weckte und der Tag nach vielen Asanas, Pranayama, Vorträgen, leckerem ayurvedischem Essen, Abendmeditation und Kirtan singen um 22 Uhr zu Ende ging, wurde mir klar: Hier gibt es sehr viel mehr zu entdecken, als ich dachte. Am Anfang fand ich es anstrengend und musste erst einmal den Kaffee-Detox überstehen. Nach zwei Tagen hatte ich mich daran gewöhnt und begann, es zu genießen. Nach 5 Tagen hätte ich noch ewig bleiben können. Ich hatte so viel bekommen: einen Einblick in das, was Yoga wirklich bedeutet. Und ich fühlte mich einfach nur gut und entspannt!
Yoga hilft auf vielen Ebenen gegen Stress
Hatha-Yoga besteht aus 5 Elementen:
- Richtige Körperübungen (Asanas)
- Richtige Atmung (Pranayama)
- Richtige Entspannung (Savasana)
- Richtige Ernährung
- Positives Denken und Meditation
Gesund älter werden
Über die Asanas (gehaltene Stellungen) weißt Du wahrscheinlich am meisten. Für viele sind sie der Grund, mit Yoga zu beginnen, ihren Körper zu dehnen und zu kräftigen und manchmal in herausfordernde Haltungen zu kommen. Das gehört alles dazu. Aber vor allem ist eines wichtig: Yoga passt sich dem Schüler an, nicht umgekehrt. Es gibt immer! eine Möglichkeit, Asanas zu üben: auf der Matte, auf einem Stuhl, mit Hilfsmitteln….und es ist nie zu spät, mit Yoga zu beginnen! Yoga für Senioren ist eine wertvolle Unterstützung im Alter und kann die Lebensqualität deutlich verbessern.
Die körperlichen Wirkungen sind vielfältig: von der Dehnung der Muskeln und Faszien über die Kräftigung der Muskeln bis zur Stimulation unserer inneren Organe. Das Halten der Stellungen ist Training für unser Durchhaltevermögen – auch das ist wirksam gegen Stress. In der abschließenden Tiefenentspannung am Ende jeder Stunde entspannen wir nicht nur unseren Körper, sondern auch unseren Geist. Die Wirkung: Du fühlst Dich ausgeruht, frisch und im Einklang.
Yoga fördert die Verdauung
Wer unter Stress steht, kämpft oder flüchtet. Für Verdauung ist da keine Zeit. So steckt es in unseren Genen. Durch den lang anhalten Stress-Modus, in dem wir uns oft befinden, entwickeln wir über kurz oder lang Verdauungsprobleme. Yoga hilft auch hier: In vielen Asanas wird unser Darm zuerst gedrückt und anschließend wieder entspannt. Sei es durch den Boden oder durch andere Körperteile, zum Beispiel in der Stellung des Kindes. Das regt eine gesunde Darmtätigkeit an.
Im Yoga und im Ayurveda spielt eine regelmäßige Verdauung eine große Rolle. Wer mal einen alten Menschen gepflegt hat, konnte wahrscheinlich beobachten, wie unglaublich groß der Einfluß der Verdauung auf die mentale Verfassung ist.
Zur mechanischen Arbeit kommt im Yoga auch die Stimulation des parasympathischen Nervensystems, das entscheidend für unsere Verdauung ist. Dies erreichen wir vor allem durch tiefes und gleichmäßiges Atmen.
Entspannt durch richtiges Atmen
Wer unter Stress steht, atmet flach und schnell. Im Yoga lernen wir vor allem eines: langsam ausatmen. Das signalisiert dem Gehirn: alles ist in Ordnung, Du hast Zeit, Du mußt vor keinem Säbelzahntiger flüchten. Ein starker Entspannungsimpuls. Probier es mal aus: tiefes Ein- und Ausatmen bringt schon ganz viel. In meinen 3 wertvollen Tipps findest Du eine Anleitung dazu.
Richtig entspannen bedeutet NICHT, auf dem Sofa zu liegen!
Sondern es ist eine ganz bewusste Anwendung bestimmter Körperstellungen, allen voran Savasana (Totenstellung). Die Yogis sagen, es sei die schwerste Stellung, weil wir lang üben müssen, um vollkommen zu entspannen. Das tun wir nicht nur körperlich, auch unser Geist wird durch die Atmung ruhiger. Du kennst das bestimmt: die Gedanken drehen sich im Kreis, Du denkst immer wieder auf dieselbe Art auf Problemen herum, der Geist kommt nicht zur Ruhe? Im Savasana lernen wir Schritt für Schritt, unsere Gedanken loszulassen.
Die richtige Ernährung bedeutet:
Hilfe gegen Stress für unser Verdauungssystem
Gute Ernährung ist frisch, vielfältig, leicht verdaulich. Die yogische Ernährung ist vegetarisch. Gewaltfreiheit (Ahimsa) ist ein Grundsatz im Yoga, genauso wie der Respekt vor der Natur und die Erhaltung der Umwelt. Sowie das Wissen, dass der Mensch von seiner Entwicklung her kein Fleischfresser ist und unser langer Verdauungstrakt nicht für Fleisch gemacht ist.
Wichtig für Dich: Kein Stress! Du musst nicht von einem Tag auf den anderen Deine Ernährung komplett umstellen. Vielleicht fängst Du mit etwas an, was Dir leichtfällt?
Yoga bringt positives Denken und Zuversicht
Das bedeutet z.B. positive Gedanken pflegen, zufrieden sein. Es bedeutet nicht, naiv zu sein, Probleme zu negieren, sich von der Welt abzuwenden. Im Gegenteil! Das Ziel ist: Die Dinge genau zu verstehen und so zu akzeptieren, wie sie sind (im Gegensatz zu: die Realität verkennen). Produktiv sein, etwas in der Welt bewirken. Mit Konzentration und Focus auf das Eine, was Du gerade tust.
Ich liebe zum Beispiel das Mantra singen am Anfang und am Ende jeder Stunde. Mantra bedeutet: Das, was den Geist beschützt. Mantras sind positive Klangschwingungen, und wenn diese unseren Geist füllen, ist kein Platz für negative Gedanken. Schön, oder?
Entspannen durch Meditation
Regelmäßiges Meditieren fährt das sympathische Nervensystem herunter und stimuliert das parasympathische Nervensystem. Yoga und Meditation können zu Wachstum in den Gehirnregionen führen, die negative Emotionen (Angst, Sorgen) und Reaktionen kontrollieren und hemmen. In meinen Yoga Kursen üben wir das und fangen mit leichten Übungen an, zum Beispiel mit der Kerzenmeditation (Tratak).
Du siehst also, es gibt viele Aspekte im Yoga, die zu mehr Ausgeglichenheit, weniger Stress und Belastungsdruck führen. Am besten probierst Du es aus – die positive Wirkung wirst Du schnell feststellen.
Man kann den Wert von Yoga nicht beschreiben, man muss ihn erfahren.“ (B.K.S. Iyengar)
Und wie geht das am besten? Zum Beispiel, indem Du in einen meiner Yoga-Kurse kommst. Ich unterrichte mit Fokus auf Frauen ab 50.
Ich freue mich sehr, wenn wir uns bald auf der Matte sehen und Du Unruhe und Stress immer mehr hinter Dir lassen kannst.
Ganz herzlich, Deine